Nrep beginnt Bau eines Holz-Wohngebäudes mit beispiellos niedriger CO2-Bilanz
Der führende nordische Immobilieninvestor Nrep hat den Bau eines sechsstöckigen Wohngebäudes aus Holz angekündigt. Das 13.100 m² große Projekt weist dank seiner Holzkonstruktion die bislang niedrigsten CO2-Emissionen für ein Gebäude mit mehr als vier Stockwerken in Dänemark auf. Der Bau wird in Kopenhagens neuem, nachhaltigen Stadtteil „Nordhavn“ entstehen.
Dänemark hat eine lange Tradition in nachhaltiger Architektur und umweltfreundlichem Bauen. Vor kurzem wurden neue Gesetze verabschiedet, um die erlaubten CO2-Emissionen für Neubauten und ihre Bauphase weiter zu senken. Das macht Dänemark zum ersten Land, das Obergrenzen für verkörperte CO2-Emissionen in die Bauvorschriften aufgenommen hat. Ab dem 1. Juli 2025 dürfen mehrstöckige Wohngebäude maximal 7,5 kg CO2 pro Quadratmeter verursachen, wobei die Emissionen in der Bauphase auf 1,5 kg CO2 pro Quadratmeter begrenzt sind.
Das vom prämierten Architekturbüro Henning Larsen entworfene Gebäude wird 115 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten umfassen und soll bis Mitte 2026 bezugsfertig sein. Die CO2-Bilanz des Projekts wird bei nur 5 kg CO2 pro Quadratmeter liegen – noch deutlich unter den neuen, strengen Vorgaben.
Am 10. Juni fand zur Feier des Baubeginns fand eine Grundsteinlegung statt, an der besondere Gäste wie Pernille Rosenkrantz-Theil, die dänische Ministerin für Soziales und Wohnungswesen, sowie Sophie Hæstorp Andersen, Kopenhagens Oberbürgermeisterin, teilnahmen. Der ehemalige Bürgermeister von Kopenhagen und aktuelle Leiter der Stadtplanung bei Nrep, Jens Kramer Mikkelsen, moderierte die Veranstaltung.
Um die CO2-Emissionen zu senken, hat Nrep mit fortschrittlichen Partnern wie Architekten von Henning Larsen, dem Bauunternehmen 5E und den Ingenieuren von Søren Jensen zusammengearbeitet. Viele der Bauelemente, die üblicherweise aus Beton bestehen, werden bei diesem Projekt durch Holzelemente ersetzt. Dazu gehören tragende Strukturen, Wände und teilweise Fassaden, aber auch kleinere Bauteile wie Duschen, Aufzugsschächte und Treppenkerne.
Darüber hinaus wird der Transport während der Bauphase weitestgehend mit Elektrofahrzeugen erfolgen und die gesamte Baustelle wird überdacht, um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen. Dies sorgt nicht nur für baubiologische Vorteile, sondern auch für eine niedrigere CO2-Bilanz während der Bauzeit.
Über seine Lebensdauer hinweg wird das Holz eine beträchtliche Menge CO2 binden, das nach 50 Jahren bei einer Verbrennung der Materialien theoretisch wieder freigesetzt würde. Ein Fokus liegt jedoch bereits beim Bau darauf, das Gebäude so zu gestalten, dass es eines Tages leicht demontiert und recycelt werden kann. Dank Erdwärme, Wärmepumpe und Solarpaneelen wird das Gebäude fast energieautark sein.
Nicole van der Star, Investment Developer bei Nrep, erklärt: „Das Projekt ist das Ergebnis unseres kontinuierlichen Fortschritts im Bereich der CO2-Reduktion, gestützt auf die wertvollen Erkenntnisse aus Vorhaben wie dem UN17 Village in Ørestad. Dieses Wissen nutzen wir nun, um eine noch stärkere CO2-Bilanz zu erzielen. Das Projekt wird „Open-Source“ konzipiert, wobei wir sowohl Bau- als auch Konstruktionspläne frei zugänglich machen, sodass andere es problemlos nachbauen oder als Inspiration nutzen können.“
Das neue Mehrfamilienhaus wird auf etablieren Bauweisen basieren und kann daher problemlos skaliert werden. Troels Dam Madsen, Associate Design Director bei Henning Larsen war maßgeblich für Design, Funktionalität und Nachhaltigkeit des Entwurfs verantwortlich.
Troels Dam Madsen, Associate Design Director bei Henning Larsen, sagt dazu: „Architektur bedeutet, Gebäude auf eine Art zu schaffen, die sowohl einzigartig als auch zukunftsweisend ist. Architekten stehen vor der Herausforderung, eine neue Designsprache für die leichten Konstruktionen aus biogenen Materialien zu entwickeln. In diesem Projekt haben wir einen bekannten und beliebten Stil aufgegriffen, die traditionell aus schweren Betonmaterialien besteht: den Kopenhagener Block. Durch unsere Vision, den CO2-Fußabdruck so weit wie möglich zu reduzieren, haben wir alle miteinander verbundenen Komponenten neu durchdacht und ein beeindruckendes Ergebnis erzielt.“